Pressemitteilung Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V., 01. Juli 2021
In den Morgenstunden des 01. Juli 2021 kam es in Jena zu mehreren Hausdurchsuchungen aufgrund des Tatvorwurfs des schweren Landfriedensbruchs. Den betroffenen Personen wird laut öffentlicher Mitteilungen der Polizei vorgeworfen, am 13. März 2021 in der Jenaer Innenstadt mehrere Geschäfte besprüht und beschädigt zu haben. Bereits am Vormittag des 01. Juli berichteten unterschiedliche Pressehäuser von „Hausdurchsuchungen in der Jenaer Ultràszene“. Die entsprechenden Artikel basierten ausschließlich auf Aussagen und Stellungnahmen der Thüringer Polizei. Betroffene und/oder deren rechtliche Vertreter*innen wurden zu den Vorwürfen nicht angehört, stattdessen wurden pauschal die gesamte Jenaer Fanszene und insbesondere die Gruppen Horda Azzuro und HArakiri durch namentliche Nennung vonseiten der Polizei gezielt diffamiert.
Die Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. verurteilt dieses diffamierende Vorgehen der Polizei auf das Schärfste! Offensichtlich geht es den ermittelnden Behörden einzig und allein darum, Straftaten außerhalb des Fußballkontextes einzubetten und gezielt Stimmung gegen die gesamte aktive Fanszene des FC Carl Zeiss Jena zu machen. Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein, um selbst bei Ereignissen, die überhaupt nichts mit dem FC Carl Zeiss Jena zu tun haben, einen Bezug zur aktiven Fanszene des FCC herzustellen. Die Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. empfindet dieses Vorgehen als absolut respekt- und pietätslos gegenüber dem FC Carl Zeiss Jena, allen aktiven Fans des Vereins und allen Mitstreiter*innen der in der Presseerklärung genannten Gruppen. Die absurden Unterstellungen, dass gerade diejenigen Fans, welche wöchentlich im Ernst-Abbe-Sportfeld und in fremden Stadien für die eigene Stadt eintreten und immer wieder solidarische Aktionen für die Stadt Jena und ihre Bewohner*innen durchführen, nun für gezielte Sachschäden und organisierte Angriffe verantwortlich sein sollen, entbehren jeder Grundlage.
Jetzt, wo die Polizei im Rahmen der FCC-Spiele keine Konfrontation mit den Fans mehr suchen und dementsprechend keine reißerischen Schlagzeilen produzieren kann, soll dieser Weg gegangen werden, um die aktive Fanszene des FC Carl Zeiss Jena zu schädigen.
Wir als Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V. stellen uns diesem Vorgehen der Polizei entgegen und kritisieren zudem den einseitigen Informationsfluss in Richtung der Pressehäuser, in denen die von der Polizei getätigten Aussagen unkommentiert aufgenommen und veröffentlicht wurden. Vor allem aber stehen wir solidarisch zu den Betroffenen, deren Wohn- und Schlafzimmer durchwühlt worden sind, obwohl ihnen eine Tatbeteiligung unerklärlich und zu Unrecht vorgeworfen wird. Wir hoffen, dass die gezielte Diffamierung des FCC und gezielte Angriffe auf seine Fans nicht Schule machen und zur Regelmäßigkeit verkommen.
Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V., 01. Juli 2021